“Menschenrechte für alle” 

 Unter diesem Motto stehen die internationalen Wochen gegen Rassismus, die in diesem Jahr vom 11.03.2024 bis 24.03.2024 stattfinden. Die Partnerschaften für Demokratie und Vielfalt Altona, das HausDrei und die GWA St. Pauli möchten gemeinsam mit anderen Hamburger Institutionen ein Zeichen gegen Rassismus, Diskriminierung und Rechtsextremismus setzen. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschenrechte für alle gelten – hier und weltweit. Gemeinsam stehen wir ein für eine solidarische, offene und gerechte Gesellschaft. Während der Aktionswochen haben wir dafür ein vielfältiges Programm zusammengestellt, in dem wir Räume zum Informieren, Austauschen und Diskutieren schaffen.  

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Montag, 11.03.24, 18:30 – 21 Uhr
Queer – im Asylsystem – Diskriminiert // Kunst und Gespräch zum “Projekt Artikel 21” 

 Ort: Kölibri – GWA St. Pauli, Hein-Köllisch-Platz 12, 20359 Hamburg 

 Wenn Queere Personen in Hamburg ankommen und nach Schutz im Rahmen des Asylverfahrens suchen, werden sie wie alle anderen über ein verunsicherndes Verfahren umverteilt, oder wenn sie bleiben können, in der Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht. 

Einrichtungen mit Schutzräumen für diese Zielgruppe fehlen. Erst in Folgeeinrichtungen gibt es die Möglichkeit, queere Personen gemeinsam unterzubringen. Es gibt Schutzkonzepte, aber die begegnen längst nicht den Bedarfen der queeren Community. Menschen aus der queeren Community sind somit Diskriminierung und Gewalt in den Einrichtungen, die ihnen Schutz bieten sollten, ausgesetzt. 

Aktivist*innen der Gruppe „Projekt Artikel 21“ setzen sich für eine gesonderte Unterbringung ein. Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus möchten wir auf die Problematik aufmerksam machen. 

Am 11.03.2024 findet von 18:30 bis 21 Uhr eine Veranstaltung mit einer Ausstellung und einem Gespräch über die Situation und die Forderungen mit den Aktivist*innen statt. Das Gespräch startet um 19 Uhr. 

 Eintritt frei. 

Dies ist eine Veranstaltung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus und findet als Kooperation von Projekt Artikel 21, den Partnerschaften für Demokratie & Vielfalt Altona, der GWA St. Pauli und dem HausDrei statt. 

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Dienstag, 12.03.24, 18 – 21 Uhr
Workshop: #zusammengegenrechts #niewiederistjetzt #wirsinddieBrandmauer – Doch wie umgehen mit (extrem) rechten Positionen? 

Ort: HausDrei, Viertelraum, Hospitalstraße 107, 22767 Hamburg (barrierefrei zugänglich) 

 (Extrem) rechte Kräfte reden darüber, wie Menschen, welche nicht in ihre Ideologie passen, millionenfach abgeschoben werden sollen und machen Pläne für die Zeit nach der Machtübernahme. Aber auch in der breiten Bevölkerung – bis hinein in die sogenannte Mitte der Gesellschaft – sind menschenverachtende Einstellungen weit verbreitet.  

Um dem entgegenzuwirken, müssen wir diese Ideologie problematisieren und uns (extrem) rechten Parolen entgegenstellen. Doch wie umgehen mit jenen aus meinem privaten oder beruflichen Umfeld, die schon (extrem) rechte Ideologien teilen, menschenfeindliche Äußerungen tätigen oder mit (extrem) rechten Organisationen sympathisieren? Wie kann ich verhindern, dass sich solche Einstellungen verfestigen? Woher kommen diese eigentlich und ab wann sollte ich etwas dagegen unternehmen? 

Zur Stärkung wird es in der Pause eine vegane Suppe geben. 
Ein Workshop von „Kurswechsel – Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit Rechts“ 

Teilnahme kostenlos. Anzahl der Teilnehmenden begrenzt. Mit Anmeldung unter www.iwgr-altona.de 

Kurswechsel bietet Menschen mit (extrem) rechten Einstellungsmustern sowie solchen, die an Verschwörungserzählungen glauben, eine Distanzierungsförderung und Ausstiegsbegleitung an – unabhängig von einer möglichen Szenezugehörigkeit. Des Weiteren konzipiert das interdisziplinäre Team spezielle Bildungsformate und führt Beratung für Angehörige, Fachkräfte und Multiplikator*innen durch. Ziel ist es dabei, Akteur*innen zu sensibilisieren sowie zu befähigen, Menschen bei ihrer Distanzierung und ihrem Ausstieg im Sozialraum angemessen zu begleiten. 

 Triggerwarnung: In diesem Workshop werden zur Erläuterung und Bearbeitung des Themas teilweise (extrem) rechte Inhalte reproduziert. Die Veranstalter*innen sind sich dieser Problematik bewusst und werden alles dafür tun, dass sich die Teilnehmenden trotzdem alle sicher und wohl fühlen können. Wenn Sie Bedarf haben, kommen Sie gerne vorab auf die Veranstalter*innen zu.  

Dies ist eine Veranstaltung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus und findet als Kooperation von Kurswechsel, den Partnerschaften für Demokratie & Vielfalt Altona, der GWA St. Pauli und dem HausDrei statt. 

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Mittwoch, 13.03.24, 19 Uhr 
Filmabend: Perspektivwechsel in deutsch-asiatische Lebensrealitäten   

Ort: Lichtmess-Kino, Gaußstraße 25, 22765 Hamburg 

Wir laden Sie herzlich zu der Filmvorführung und einem Austausch mit den Regisseurinnen Thi Dang An Tran und Su-Jin Song ein.  

Die Werke “Xanh” (2022) und “Unsere Eomeoni” (2017) geben einen Einblick in die alltäglichen Fragen und Themen aus der Sicht der zweiten Generation von Deutsch-Asiat*innen. Im Anschluss an die Filmvorführungen laden wir Sie zu einem Gespräch mit den Filmemacherinnen ein – einem offenen Dialog über kulturelle Parallelen und Unterschiede, die Komplexität von Identität und Herkunft im heutigen Deutschland.   

Im animierten Kurzfilm “Xanh” von Regisseurin Thi Dang An Tran stellt Duy Em ihrem Vater die zentrale Frage, warum er sich nicht gegen rassistische Bemerkungen wehrt. Seine Antwort lässt beide in seine Vergangenheit als einer der vietnamesischen Boat-People reisen. 

Mit dem Dokumentarfilm “Unsere Eomeoni” von Regisseurin Su-Jin Song tauchen wir in die Geschichte der Deutsch-Koreaner*innen ein. Fünf junge Berliner*innen, deren Mütter in den späten 1960er Jahren als Krankenschwestern aus dem geteilten Korea ins geteilte Deutschland kamen, gehen der Frage nach der Identität nach: Was bedeutet Identität und Zugehörigkeit? Welche Erfahrungen haben wir mit Diskriminierung und Rassismus gemacht? 

Nach den Vorführungen der Filme “XANH” und “Unsere Eomeoni” wird es ein Gespräch mit den Regisseurinnen Thi Dang An Tran und Su-Jin Song geben. 

Moderation: Marjan van Harten  

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Infos zu den Filmen und Regisseurinnen: 

XANH

Regie: Thi Dang An Tran
Animationsfilm, 12:23 Min., Deutschland, Vietnamesisch mit deutschen UT 

In der Küche eines asiatischen Schnellimbisses unterhalten sich Duy Em und ihr Vater Ba über eine diskriminierende Situation. Dabei stellt sie ihrem Vater die Frage, warum er sich nicht gegen rassistische Bemerkungen wehrt. Duy Em hinterfragt die vermeintliche Resignation ihres Vaters und hakt nach. Wie er die Ungerechtigkeit in den vergangenen 40 Jahren wahrgenommen hat, erklärt er ihr in seiner Erinnerung über die Reise als einer der vietnamesischen Boat-People nach Deutschland. 

„Xanh“ bedeutet im Vietnamesischen sowohl grün als auch blau und weist auf die Wahl der Perspektive und den daraus resultierenden Kontext hin. 

Dang An Tran ist in Gießen geboren, in Köthen, Pirmasens und Homburg aufgewachsen. 
Ab 2011 arbeitete sie in der Theater Rampe im Bühnenbild in Stuttgart. Im Zeitraum ihres Industrie-Design Studium an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart entstanden der Film „I  m not where you think I am“, welcher den VLOW! Junior Award 2012 

gewann, und die Realisation einer Vernissage für Grafikdesigner Niklaus Troxler. Nachdem sie bei Studio Film Bilder an diversen Animationsfilmen, unter anderem „Patchwork Pals“, arbeitete, beschloss sie 2019 ihr Drehbuchstudium an der Filmakademie Baden-Württemberg anzugehen, in welchem sie bis heute an verschiedenen Projekten als Drehbuchautorin und Regisseurin arbeitet. 

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Unsere Eomeoni / Our Mother / 우리 어머니
Regie: Su-Jin Song 

Dokumentarfilm, 50 Min., Deutschland, Deutsch mit Koreanischen UT
Protagonist:innen: Jan Moeck Il-Kang Na Katti Jisuk Seo Su-Cheong Song Hyun Wanner 

 Der Dokumentarfilm “Unsere Eomeoni” (Our Mother) der Regisseurin Su-Jin Song stellt fünf junge Berliner:innen vor, deren Mütter Ende der 1960er Jahre im Rahmen des deutsch-koreanischen Gastarbeiterabkommens aus dem geteilten Korea ins geteilte Deutschland gekommen sind, um als Krankenschwestern in Deutschland zu arbeiten. Alle fünf Protagonist:innen sind in Deutschland geboren und leben heute in Berlin. Sie erzählen die Geschichten ihrer Mütter, die sich in ihren Kindheitserinnerungen widerspiegeln, und beschreiben die Suche nach ihrem unabhängigen, selbstbestimmten Ich als Kinder der Diaspora. “Unsere Eomeoni” beschäftigt sich somit mit der Frage der postmigrantischen Identität: Was bedeutet “koreanisch sein” oder “deutsch sein”? Was bedeutet Identität und Zugehörigkeit? Welche Erfahrungen haben wir mit Diskriminierung und Rassismus gemacht? Was bedeutet für uns Vielfalt in einer Gesellschaft? Welchen Einfluss hatte die Herkunft unserer Mütter und ihre Migrationsgeschichte auf unsere Suche nach der Identität? Der Dokumentarfilm zeigt die verschiedenen Perspektiven und persönlichen Geschichten der zweiten Generation Deutsch-Koreaner:innen, der die Regisseurin Su-Jin Song selbst angehört.  

“Unsere Eomeoni” wurde als Teil der Sonderausstellung „Beyond the Borders and the Boundaries“ im Seoul Museum of History (Südkorea)  ausgestellt und anschließend international aufgeführt. 

Su-Jin Song ist Autorin, Regisseurin und Produzentin. Sie versteht sich selbst als deutsch-koreanische Filmemacherin und Mitglied einer neuen Generation postmigrantischer Filmemacher:innen in Deutschland. Sie studierte Film an der IFS Internationale Filmschule Köln mit Schwerpunkt Creative Producing und machte ihren Master in Game Development and Research am Cologne Game Lab/TH Köln. Sie gründete das interdisziplinäre Studio autumn song production und ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Cologne Game Lab tätig. 

Dies ist eine Veranstaltung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus und wurde kuratiert von Su-Jin Song. Sie findet als Kooperation von den Partnerschaften für Demokratie & Vielfalt Altona, der GWA St. Pauli und dem HausDrei statt. 

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 Samstag, 16.03.24, 18 Uhr
FilmKlub: »KRIEGERIN« 

Ort: HausDrei, OG. Saal, Hospitalstraße 107, 22767 Hamburg (Aufzug vorhanden) 

Jung, weiblich, rechtsradikal. Die 20jährige Marisa gehört zu einer rechtsextremen Jugend­clique in einer ostdeutschen Kleinstadt. Auf ihrer Schulter hat sie “Skingirl” tätowiert, vorne ein Hakenkreuz. Marisa schlägt zu, wenn ihr jemand dumm kommt. Sie hasst Ausländer, Schwarze, Politiker, Juden und die Polizei. In Marisas Augen sind sie alle schuld. Sie sind schuld daran, dass ihr Freund im Knast sitzt und alles um sie herum den Bach runter geht: Ihr Leben, ihre Stadt, das Land und die ganze Welt. In diesem Sommer wird sich alles ändern. Svenja, ein junges Mädchen, stößt zur Clique und geht Marisa gehörig auf die Nerven. Marisa und ihre Clique geraten mit Jamil und Rasul aneinander – zwei jungen Asylbewerbern… 

Der Streit eskaliert, Marisa ist nicht zu bremsen. 

Ohne es zu ahnen löst sie eine Kette von Ereignissen aus, die alles komplett auf den Kopf stellen. Während Svenja immer tiefer in die rechte Szene rutscht, gerät Marisas Weltbild ins Wanken. Sie beginnt sich zu ändern, doch der Ausstieg wird härter als sie ahnt. 

// Deutschland, 2011
// Spielfilm, 103 Minuten
// Regie: David Falko Wnendt 

Eintritt frei.  

Triggerwarnung: Dieser Film setzt sich kritisch mit Themen wie Rassismus und Sexismus auseinander und gibt einen Einblick in die rechte Szene. Er enthält explizite Darstellung körperlicher und seelischer Gewalt und reproduziert Rassismus sowie andere Diskriminierung. 

Dies ist eine Veranstaltung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus und findet als Kooperation von den Partnerschaften für Demokratie & Vielfalt Altona, der GWA St. Pauli und dem HausDrei statt. 

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Donnerstag, 21.03.24, 18:30 Uhr
Schwarz. Deutsch. Weiblich. – Lesung und Gespräch mit Natasha A. Kelly  

Arca e.V. – Fasiathek, c/o Fux eG, Bodenstedtstraße 16, Innenhof, Eingang b, 3. Stock, 22765 Hamburg  

Viel zu oft neigen weiße Frauen dazu, Feminismus eindimensional und Unterdrückung singulär zu begreifen. Was fehlt, ist das Verständnis, dass Schwarze Frauen und Women of Color unterschiedlichen Formen von Unterdrückung gleichzeitig ausgesetzt sind. In ihrem Buch »Schwarz. Deutsch. Weiblich.« zeigt Natasha A. Kelly, wie Elitedenken und rassistische Vorurteile seit Langem den westlichen feministischen Diskurs bestimmen und so einen für alle offenen Feminismus verhindern. Um das zu ändern, erzählt sie anhand von persönlichen und kollektiven Erfahrungen und historischen Schlaglichtern vom Schwarzen Feminismus in Deutschland. 

Dr. Natasha A. Kelly, Jahrgang 1973, ist Gastprofessorin an der Universität der Künste Berlin, Autorin und Herausgeberin, Kuratorin und bildende Künstlerin. Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst und hinterfragt aus einer Schwarzen feministischen, dekolonialen Perspektive eurozentrische Konzepte von Wissen, Macht und Körper. Ihr zentrales Anliegen ist es, Schwarze Perspektiven in der Wissenschaft und Kunst zu stärken; derzeit ist sie federführend an der Gründung eines unabhängigen Instituts für Schwarze deutsche Kunst, Kultur und ihre Wissenschaften beteiligt. Zuletzt erschienen ihre Werke „Rassismus. Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen“ (Atrium 2021) und „Schwarzer Feminismus: Grundlagentexte“ (Unrast 2019).  

Moderation: Millicent Adjei 

Eintritt frei. 

Dies ist eine Veranstaltung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus und findet als Kooperation von Arca e.V., den Partnerschaften für Demokratie & Vielfalt Altona, der GWA St. Pauli und dem HausDrei statt. 

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Samstag, 23.03.24, 17 Uhr
Vielfalt am Tisch: ein Iftar-Abend in Gemeinschaft und Solidarität 

Ort: HausDrei, OG Saal, Hospitalstraße 107, 22767 Hamburg (Aufzug vorhanden) 

Der Fastenmonat Ramadan (10. März bis 9. April 2024) ist für Muslim*innen eine Zeit der Gemeinschaft und der Besinnung. Viele verzichten zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Beim Iftar wird täglich mit Eintreten der Dunkelheit das Fasten gebrochen. 

Am Samstag, den 23. März bringen wir Muslim*innen und Nicht-Muslim*innen bei einem besonderen Iftar-Abend zusammen. Beim gemeinsamen Essen wollen wir nicht nur die kulinarische Vielfalt feiern, sondern auch Raum für den Dialog zwischen unterschiedlichen Glaubensrichtungen und Kulturen schaffen. Mit dem gemeinsamen Fest setzen wir ein Zeichen für Solidarität und stehen ein für gegenseitiges Verständnis in unserer vielfältigen Gesellschaft.  

Der Abend beginnt ab 17 Uhr. Nach dem Empfang, kurzen Vorträgen und Live-Musik findet das gemeinsame Fastenbrechen statt. 

Wir freuen uns auf einen schönen Abend, spannende Gespräche und neue Begegnungen. 

Teilnahme kostenlos. Anzahl der Teilnehmenden begrenzt. Mit Anmeldung unter www.iwgr-altona.de  

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus Altona statt. Ausgerichtet wird der Abend von Ehil e.V. in Kooperation mit Welcome Dinner Hamburg und HausDrei sowie der GWA St. Pauli und den Partnerschaften für Demokratie und Vielfalt Altona.