Beisammensitzen, Tee trinken, sich über den Stadtteil austauschen und Ideen für ein besseres Miteinander sammeln. Unsere “Nachbarschaftsgespräche” zeigten sich im letzten Jahr in verschiedenen Facetten. Im Zentrum: Der Gedanke, eine Gesprächskultur im Viertel zu entwickeln, die seine Menschen zusammenbringt. Wie reden wir miteinander? Wie können wir konstruktiv, zwischen unterschiedlichsten Gruppen und Einzelpersonen, über Generationen und kulturelle Unterschiede hinweg miteinander reden und dabei auch kritische Themen diskutieren? Und wie kann Kultur dabei ein verbindendes Element spielen?
In spätsommerlicher Sonne saßen wir bei entspannter Musik an der langen Teetafel. Tee und Kuchen gaben neben Wunschbäumen die Grundlage zum Austausch mit dem gesamten HausDrei-Team. In Hummustopia begleitete frischer Hummus Diskussionen zu aus der Nachbarschaft geborenen Fragen wie “Impfungen -Fluch oder Segen?” oder “Fahrradwege – wo geht’s lang?”. Musikalische Einlagen griffen das Diskutierte auf und gaben einen kulturellen Abschluss. Und gemeinsam mit benachbarten Institutionen stellten wir im Interkulturellen Dialog die Frage: “Heimat Altona?! Für dich? Für mich? für uns?”.
Die “Nachbarschaftsgespräche” wurden nun für den wichtigsten Preis der Stadtteilkultur, den mit 12.000 Euro dotierten Hamburger Stadtteilkulturpreis nominiert. Aus den zahlreichen und vielseitigen Bewerbungen von kulturellen Initiativen, Zentren, Vereinen und Einzelpersonen wählten die Behörde für Kultur und Medien, die Hamburgische Kulturstiftung, die Gabriele Fink Stiftung, die Patriotische Gesellschaft von 1765, die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. und STADTKULTUR HAMBURG zehn herausragende Projekte und Programme aus, die in besonderem Maße die Qualitäten der Hamburger Stadtteilkultur repräsentieren. Neben den “Nachbarschaftsgesprächen” wurden folgende Projekte bzw. Programme vorgeschlagen:
• Das Projekt „3-falt – Kunst, Kultur, Kreativität“ der Initiative SuedKultur
• Das Programm „Alle im Quartier“ des Goldbekhauses
• Die Kunstkurse „Farbmäuse und kleine Künstler“ der LichtwarkSchule gUG
• Das Jugendfestival „Formation**NOW“ des Lukulule e.V.
• Das Literaturprojekt „Grenzen überschreiben“ des Bramfelder Kulturladens
• Die Theaterwerkstatt „Jenkitos – junges Theater Jenfeld“ von der Freien Kulturinitiative der Quadriga gGmbH
• Der „KIKU Leseclub“ des Kinderkulturhauses Lohbrügge
• Die „Kulturtage Süderelbe“ vom Kulturhaus Süderelbe
• Das Programm „Das Stiftviertel: Ein Quartier macht Kultur“ des Kulturladen St. Georg
Eine unabhängige Jury wird aus den Finalisten den Preisträger auswählen. Der Jury gehören Robert Hillmanns aus dem zakk Düsseldorf und dieses Jahr erstmalig Hella Schwemer-Martienßen von den Bücherhallen Hamburg und Ellen Ahbe von der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren an. Die festliche Preisverleihung findet am Dienstag, 16. April 2019 um 17 Uhr in der Halle 424 im Oberhafen (Stockmeyerstraße 43) statt. Der Senator für Kultur und Medien Dr. Carsten Brosda wird den Preis im feierlichen Rahmen überreichen.
Die Veranstaltungen wurden gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ mit freundlicher Unterstützung des Bezirksamtes Altona und der Lawaetz-Stiftung.