Veranstaltungen im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus Altona 2022

Haltung zeigen. Das ist das Motto der Internationalen Wochen gegen Rassismus in diesem Jahr. Auch das HausDrei, die Partnerschaften für Demokratie und Vielfalt Altona und die Diakonie Hamburg möchten gemeinsam mit anderen Hamburger Institutionen, in diesem Rahmen ein Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus setzen.

Vom 14. bis 27. März 2022 kommen Menschen zu Wort, die durch ihre Filme, Bücher oder Vorträge Haltung gegen Rassismus und rechte Hetze zeigen. In Diskussionen erzählen Akteur*innen davon, wie sie sich tagtäglich für Offenheit, Respekt und gegen Menschenfeindlichkeit einsetzen. Gemeinsam machen wir deutlich, dass es hier und anderswo keinen Platz für Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus gibt – nicht nur jetzt, sondern immer.

 

Klare Kante gegen Rassismus

Aktivist*innen im Gespräch

Montag, 14. März 2022, 16:00 Uhr

Haltung zeigen! Dies ist ein Aufruf an jede*n von uns, als Privatperson, aber auch als staatliche Institution oder gemeinnützige Einrichtung. Von Banneraktionen, Demonstrationen und Kundgebungen bis hin zu Kampagnen, Tanzprojekten oder Installationen: Viele Menschen sind bereits gegen Rassismus aktiv, nutzen kreative Elemente, um sich zu positionieren oder Andere auf das Thema Diskriminierung aufmerksam zu machen. Was treibt die Aktivist*innen an? Wie kann “Haltung zeigen“ aussehen und was brauchen wir, um gemeinsame Zeichen gegen Rassismus zusetzen?

Im Gespräch:

Dîlan Sina Balhan (Co-Kuratorin von WHY WE FIGHT, Aktivistin, Rechtsberaterin)

Magdalena Blüchert (Karin und Walter Blüchert Gedächtnisstiftung)

Dan Thy Nguyen (Studio Marshmallow, Künstlerische Leitung fluctoplasma)

Denise Stellmann (Art Director „Vermisst“ der KWB)

Griselda Welsing (Gründungsmitglied We A.R.E.)

Moderation: Marjaan Mandeh-Garian

Online-Veranstaltung

Teilnahme kostenlos

 

Ein Spiegel für mein Gegenüber

Lesung und Gespräch mit der Autorin Nadire Biskin

Mittwoch, 16. März 2022, 19 Uhr

Huzur ist bei ihrer Cousine in der Türkei auf Zwangsurlaub – in Berlin hat man sie vom Referendariat suspendiert. Wenigstens verschafft ihr das „Kopftuchgate“ viel Zeit zum Nachdenken. Zurück in Berlin liest sie die verwahrloste zehnjährige Hiba auf, ein syrisches geflüchtetes Mädchen ohne Familie, und steht vor der Frage: Wie viel Verantwortung kann sie und will sie, die Aufsteigerin aus Wedding mit türkischen Wurzeln, übernehmen?

Nadire Biskin, geboren in Berlin-Wedding, hat Philosophie, Ethik und Spanisch studiert. Sie forschte mehrere Jahre zu Sprachbildung und Mehrsprachigkeit. Heute arbeitet sie als Lehrerin. “Ein Spiegel für mein Gegenüber” ist ihr erster Roman.

Moderation & Gespräch: Alexandra Antwi-Boasiako

Online-Veranstaltung
Teilnahme kostenlos

In Kooperation mit der Buchhandlung 213

 

Bis die Gestapo kam

Film und Gespräch mit Bertram Rotermund und Dr. Wei Keke

Dienstag, 22. März 2022, 19 Uhr

Mitten auf dem Hamburger Kiez, zwischen Talstraße und Großer Freiheit, ließen sich ab den 1920er Jahren einige hundert Chines*innen, meist ehemalige Seeleute, nieder. Sie betrieben Lokale und Geschäfte und gehörten zum internationalen Schmelztiegel von Altonas buntem Hafenviertel. Im Laufe der NS-Herrschaft verschärfte sich die  Lage für die chinesischen Migrant*innen. Während der „Chinesenaktion“ wurden 129  chinesische Männer festgenommen und von der Gestapo in Arbeitserziehungslagern inhaftiert.
“Bis die Gestapo kam” begibt sich auf Spurensuche der chinesischen Community im St. Pauli der Kriegs- und Nachkriegszeit.

Im Anschluss sprechen Regisseur Bertram Rotermund und die Historikerin Dr. Wei Keke über die Entstehung der Dokumentation und die Geschichte des “Chinesenviertels”.

Moderation: Marjan van Harten
Deutsch mit chinesischen UT, 60 Min.
Im 3001 KINO
Eintritt: 5,00 Euro

In Kooperation mit dem Zentrum
für Mission und Ökumene

 

Schwarze Adler

Film und Gespräch mit Dr. André Fischer und Jamaine Arhin

Mittwoch, 23. März 2022, 19 Uhr

Wenn die deutsche Fußballnationalmannschaft aufläuft, die Nationalhymne erklingt und die Kameras vor dem Anpfiff die Gesichter studieren, haben die Spieler*innen heute natürlich ganz unterschiedliche Biografien. In “Schwarze Adler” erzählen Schwarze Spieler*innen ihre persönlichen Geschichten. Sie erzählen nicht nur davon, was es bedeutet, vor Tausenden von Menschen im Stadion rassistisch angefeindet zu werden. Sie werfen auch ein Licht darauf, wie Medien und die deutsche Gesellschaft mitdem Thema Rassismus umgehen – und wie langsam sich, von heute aus betrachtet, in den letzten Jahrzehnten etwas an diesem Umgang verändert hat.
Im Anschluss sprechen Dr. André Fischer, Fanbeauftragter des HSV und Jamaine Arhin, Schiedsrichter beim HSV über Rassismus im Sport und Möglichkeiten, Haltung zu zeigen.

Moderation: Nisa-Nur Evren.
Im Lichtmess-Kino
Eintritt frei
In Kooperation mit dem Hamburger Sportbund

 

„Guckt mich an!” Anti-Asiatischer Rassismus und die Corona Pandemie

Vortrag von Cuso Ehrich

Freitag, 25. März 2022, 18:30 Uhr

Seit Beginn der Corona Pandemie sind “asiatisch” gelesene Menschen vermehrt rassistischen Angriffen ausgesetzt und beschreiben ein steigendes Gefühl der Unsicherheit im Alltag. Anti-Asiatischer Rassismus ist jedoch keineswegs neu.
In diesem Vortrag behandelt Cuso Ehrich diverse Verstrickungen und Traditionen des Anti-Asiatischen Rassismus in Deutschland aus intersektionaler Perspektive: Von (post-) kolonialen Kontinuitäten, dem Mythos der Vorzeigeminderheit und rechter Gewalt gegen “asiatisch“ gelesene Menschen hin zu Selbstbezeichnungen und Widerstand aus ost- und südostasiatischen Communities.

Cuso Ehrich (keine Pronomen) ist Bildungsreferent*in und Moderator*in. Cuso arbeitet in diversen Projekten zu Prozessen der Dekolonisierung sowie an den Intersektionen von geschlechtlicher Identität, Klassenzugehörigkeit und Rassifizierung aus Asiatischen Perspektiven in Deutschland.

Online-Veranstaltung
Teilnahme kostenlos
In Kooperation mit dem BNW

 

Empowerment Workshop für FLINTA* of Colour

Durchgeführt von Our Jouney Beyond (Aileen Puhlmann und Ify Odenigbo)

Samstag 26. März 2022, 10 Uhr

Als Menschen mit Rassismuserfahrungen begegnen uns täglich Herausforderungen, die wir bewältigen müssen. Unser Umgang mit diesen ist stark abhängig von den Strategien, die uns zur Verfügung stehen und der Kraft, die wir aufbringen können.
Wir kommen in diesem Workshop mit verschiedenen Erfahrungen und Perspektiven zusammen und wollen gemeinsam einen Raum schaffen, in dem wir uns darüber austauschen können, was uns bewegt, uns zeigen können, wie wir sind und fühlen und uns mit uns selbst auseinandersetzen können. Wir wollen anhand verschiedener Übungen einen Austausch fördern und uns reflektieren. Wir wollen uns gemeinsam Raum geben, uns selbst entdecken, uns neu kreieren und uns miteinander und untereinander stärken. Hierbei wollen wir mit euch gemeinsam Wegefinden, diese Stärkung mit in den Alltag hinaus zu nehmen.

Im HausDrei
Teilnahme kostenlos

www.ourjourneybeyond.de

Die Reihe wurde organisiert in Kooperation von: